
„EIN STÜCK ZUKUNFT FÜR KNAUTHAIN“
Erster Baggerbiss für neue Kita „Holunderzwerge“ / Anwohner legen Widerspruch bei Gericht ein
„Stein auf Stein“ – die Kita wird bald fertig sein. Die „Holunderzwerge“, für die an der Knautnaundorfer Straße/Hubmaierweg ein sogenannter Ersatzneubau errichtet wird, sind optimistisch. Auch die Bürgermeister Thomas Fabian und Martin zur Nedden (beide SPD) sind guter Dinge, dass es nach einer „ziemlich intensiven Vorbereitungsphase“ nun zügig vorangeht. So jedenfalls wurde gestern beim Bauauftakt ein langer Streit mit Nachbarn aus der Thomas-Müntzer-Siedlung umschrieben, der noch nicht beendet ist.
Wie mehrfach berichtet, hat der Siedlerverband Sammelpetitionen gegen den Kita-Bau auf der Festwiese eingereicht, die der Stadt gehört. Inzwischen haben einzelne Anwohner, die auch Lärm befürchten, sowie der Siedlerverband Widerspruch beim Verwaltungsgericht gegen den Bau angemeldet. So ist umstritten, ob in einem reinen Wohngebiet so ein Bau zulässig ist. Die Stadt geht aber davon aus, dass es sich um ein Mischgebiet handelt, zumal auch Gewerbe ansässig ist. Hinzu kommt: Der Gesetzgeber will bis Sommer die Baunutzungsverordnung überarbeiten. Danach sind Kitas auch in reinen Wohngebieten zulässig. „Der Widerspruch hat keine aufschiebende Wirkung. Wir hoffen, dass die Vernunft sich durchsetzt“, so Ralf-Dieter Claus, kaufmännischer Geschäftsführer der stadteigenen LESG, die den Kindergarten baut. „Ich bin dankbar, dass es endlich losgeht. Bei uns wird jeder Kita-Platz gebraucht“, sagte Mandy Knabenschuh vom Elternrat der Kita. Die „Holunderzwerge“ sind derzeit in zwei Doppelhaushälften untergebracht, die aufgrund der Nachfrage eine Zeit lang weitergenutzt werden.
Bis Ende Oktober soll der 1,4 Millionen teure Neubau entlang der Knautnaundorfer Straße fertig sein, der nach einem Entwurf des Leipziger Büros Wittig Brösdorf Architekten entsteht. Geplant sind 30 Krippen- sowie 70 Kindergartenplätze. Stadträte wie Ingo Sasama (Grüne) und Siegfried Schlegel (Linke) lobten, dass der Neubau „ein Stück Zukunft für Knauthain“ bringt. Zur Nedden: „Ich hoffe sehr, dass auch die Anlieger erkennen, dass die Kita eine Bereicherung darstellt.“
Mathias Orbeck – LVZ vom 23.04.2013 Seite 14